Die Raumluftverteilung kann in zwei Kategorien unterschieden werden:
Vermischungs- und Verdrängungssysteme
Bei Vermischungs-Systemen wird die Primärluft von der Decke, den Wänden oder vom Boden in die Raumluft (bzw. die Sekundärluft) gemischt, indem die Luft mit mittlerer bis hoher Geschwindigkeit in den Raum befördert wird.
Bei Verdrängungs-Systemen wird die Primärluft bei niedriger Geschwindigkeit in den Raum (bzw. die Sekundärluft) geleitet – in den meisten Fällen direkt in die gewünschte Zone. In manchen speziellen Situationen, wie etwa aus hygienischen Gründen, wird die Luft bei niedriger Geschwindigkeit von der Raumdecke eingeleitet. Im kommerziellen oder industriellen Umfeld werden Vermischungs- und Verdrängungs-Systeme mitunter kombiniert, um den spezifischen Anforderungen von Bereichen gerecht zu werden, die einer isolierten Kühlung und Zirkulation bedürfen.
Bei Vermischungs-Systemen wird die Luft in die Zone oder den Raum bei mittlerer oder hoher Geschwindigkeit eingeführt, um das nötige Mitnahme-Verhältnis zwischen primärer und sekundärer Luft zu erreichen. Dieses Verhältnis ermöglicht, die Temperaturveränderung von der Versorgung zur Raumluft innerhalb kurzer Zeit zu erreichen.
Prinzipiell werden hierbei Wirbel- und Düsen-Verteiler angewendet, da diese für ihre hohe Mitnahme bekannt sind. Simple Doppel-Umlenkungsgitter und lineare Verteiler hingegen erzielen nur ein relativ geringeres Mitnahme-Verhältnis.
Ein Vorteil eines Diffusors mit hohem Mitnahme-Verhältnis ist, dass dieser für die Personen in der zu konditionierenden Zone höheren Komfort bieten. Allerdings gilt, je höher das Mischverhältnis zwischen Versorgung und Raumluft, umso höher ist auch das Mischverhältnis zwischen verbrauchter und frischer Luft. Während die Menschen sich in und aus dem Büro bewegen, tragen sie einen gewissen Anteil verschmutzte Luft in die beschäftigte Zone – etwa durch die Kleidung und die Schuhe. Daher gibt es einen Kompromiss zwischen Komfortrate und Verschmutzungsrate, was das Mischverhältnis mit der frischen Luft anbelangt.
Ein weiterer Nachteil von Vermischungs-Diffusoren entsteht, wenn diese, so wie für gewöhnlich, an Wänden oder Decken installiert werden. Denn hier ist die Distanz zum
Boden sehr hoch, was das zu konditionierende Luftvolumen erhöht. Und je höher das
Volumen der klimatisierten Luft ist, umso grösser muss auch die Dimension des Systems sein (Luftbehandlungs-Einheit, Kühler, Schachtsystem und Luftverteilung. Berechnet wird anhand des insgesamt benötigten gekühlten Luftvolumens in m3/h, wobei zu beachten ist: Wenn die zu konditionierende Zone nicht weiter als 1.8m vom Boden entfernt ist, und 0.5m von den umgebenden Wänden, dann ist das benötigte Volumen der klimatisierten Luft nur ein prozentualer Anteil des gesamten Raumvolumens. Je nachdem wo das System also installiert wird, wird sich dies auf die Energie- und Installationskosten des gesamten Gebäudes auswirken. Ebenfalls sollte in Betracht gezogen werden, wo genau die Vermischungs-Luftsysteme die primäre Luft in die beschäftigte Zone einführen. Denn hier ist ebenso abhängig, wie hoch der Geräuschpegel sein wird wie auch die höhe des Druckverlustes des Systems.
In einem Verdrängungs-System wird die Luft mit niedriger bis sehr niedriger Geschwindigkeit bei sehr niedrigem Temperaturunterschied zwischen Versorgung und Raumluft direkt in die beschäftigte Zone eingeführt. Typischerweise werden Verdrängungs-Verteiler so konstruiert, dass sie verschiedene Formungen an der Vorderseite haben, welche dafür sorgen, dass im Diffusor ein Überdruck entsteht. Dies wird durch eine Reduktion des freien Raumes erzielt, sowie indem eine gewisse lineare vorderseitige Geschwindigkeit erzeugt wird.
Eine solche Konstruktion für lineare Geschwindigkeit wird in einem niedrigen Vermischungs-Verhältnis zwischen Versorgungsluft und Raumluft resultieren. Die Vorteile solcher Systeme sind, dass die beförderte Zone direkt klimatisiert wird und dass die Luft direkt danach extrahiert wird, dass das Einlassgitter in der Decke oder in ihrer Nähe platziert wird. Ein solches System wird das zu klimatisierende Luftvolumen in der beschäftigten Zone insgesamt reduzieren, was die Installations- und Energie-Kosten des Systems verringert.
Ebenso wie die primäre Luft bei sehr geringen Geschwindigkeiten eingeführt wird, werden auch die Geräuschpegel niedrig bleiben. Die Nachteile eines solchen Systems sind wiederum die Komplexität sowohl der Lugt-Zirkulation, als auch der Installation. Ideal sind derartige Verteilungs-Systeme für grosse Hallen wie beispielsweise Shopping-Center, Flughäfen, Fabriken oder Industriehallen.